Teresa Simon: Die Reporterin – Worte der Wahrheit

Mit Feingefühl und Empathie hat sich Malou Graf als Promi-Reporterin in München einen Namen gemacht. Als sie Mutter wird, macht sie sich auf die Spur der Familiengeheimnisse. Mit Ergebnissen, die ihre Welt ins Wanken bringen.

Die Reporterin – Worte der Wahrheit von Teresa Simon

Marie-Louise – inzwischen Malou – Graf hat ihren Traum verwirklicht. Beim Tag in München konnte sie sich souverän als Promi-Reporterin etablieren. Ihre freundliche, zurückhaltende Art schafft Vertrauen und bringt ihre Interviewpartner:innen zum Sprechen. Dabei können diese sich auf Malous sicheres Gespür verlassen. Nie würde sie etwas veröffentlichen, was ihr im Überschwang der Gefühle anvertraut wurde und nachträglich dem Ruf der Interviewten schaden könnte.

Gute Freund in der Not

Genauso sorgsam geht Malou mit ihren Freunden und der Familie um. Auf sie ist Verlass und deshalb hat sich auch um sie herum ein Netzwerk gebildet, auf das sie selbst sich verlassen kann. Egal ob es darum geht, das Geheimnis um ihren wahren Erzeuger zu klären. Oder bei der Abklärung, wer der Erzeuger ihres eigenen Kindes ist. Und nicht zuletzt, als Philipp, ihre große Liebe und Vater ihrer Tochter, völlig unerwartet stirbt.

Trotz aller Schicksalsschläge schafft es Malou – völlig untypisch für ihre Zeit – Karriere und Familie zu verbinden. Nicht zuletzt, weil ihr Erzeuger gleichzeitig ihr Chef ist. Doch das hat nicht nur Vorteile.

Wieder spannende Zeitgeschichte inklusive

Mir hat auch bei diesem Band wieder besonders gut gefallen, dass ich neben der “Romanstory” auch wieder gelebte Zeitgeschichte geliefert bekam. Von Romy Schneider bis Roy Black, den Stones, dem Tod von John F. Kennedy oder den Olympischen Spielen in München – alles wurde thematisiert.

Und dann ist da noch die starke, junge, kämpferische Frau, die von einem Unglück ins nächste schlittert, hinfällt, aufsteht, die Krone richtet und weiterkämpft. Dabei wird sie nie hart oder verbissen, sondern bleibt immer liebevoll und aufmerksam. Eigenschaften, die ich auch in meinem Umfeld sehr zu schätzen weiß.

Ich finde, es lohnt sich, die Reporterin-Reihe von Teresa Simon zu lesen.

Das Ende fand ich – wie schon bei Band eins – sehr abrupt und etwas krampfhaft herbeischreiben. Deshalb vermute ich, dass da noch mehr kommt. Habe ich recht?

Mit Band zwei starten?

Oft lässt sich Band zwei einer Reihe gut lesen und nachvollziehen, auch wenn man Band eins nicht gelesen hat. Bei Die Reporterin wird das schwierig. Dazu ist die Story zu vielschichtig. Ich denke aber, dass es sich lohnt, beide Bücher zu lesen.

Teresa Simon

Teresa Simon ist das Pseudonym der promovierten Historikerin und Autorin Brigitte Riebe. Sie ist neugierig auf ungewöhnliche Schicksale und lässt sich immer wieder von historischen Ereignissen und stimmungsvollen Schauplätzen inspirieren. Die SPIEGEL-Bestsellerautorin ist bekannt für ihre intensiv recherchierten und spannenden Romane, die tiefe Emotionen wecken. Ihre Romane “Die Frauen der Rosenvilla”, “Die Holunderschwestern”, “Die Oleanderfrauen” und “Glückskinder” wurden alle zu Bestsellern.

Buchinfo: Die Reporterin von Teresa Simon, erschienen bei Heyne, 16. August 2023, 432 Seiten, Klappenbroschur, € 12,00, ISBN: 978-3-453-42707-5. Danke für das Leseexemplar.


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