Dervla McTiernan: Todesstrom

Cormac Reilly kommt frisch von der Polizeischule und steht gleich vor seiner ersten Leiche. Die schwer alkoholkranke Frau ist an einer Überdosis Heroin gestorben. Zurück bleiben zwei völlig verstörte Kinder, die 15 jährige Maude und der fünfjährige Jack. Zwanzig Jahre später begegnen sich Cormac und Maude wieder. Unter mysteriösen Umständen.

9783453422612_CoverIrland im Februar 1993. Altes Landhaus, Monagaraun Road, Kilmore, Maude Blake, steht auf dem Zettel, den man dem jungen Streifenpolizisten in die Hand gedrückt hat. Am Morgen sei ein telefonischer Notruf eingegangen aber es habe noch niemand Zeit gehabt, sich darum zu kümmern. Zu viel los. Also muss Cormac Reilly alleine los. Und ist mit der Situation, die er in dem halb verfallenen Haus vorfindet, komplett überfordert.

Im Haus ist es dunkel und eiskalt. Maude, eine sehr müde aussehende 15-Jährige, die ihm die Tür öffnet, führt ihn schweigend ins Schlafzimmer ihrer Mutter und kümmert sich dann wieder um ihren weinenden kleinen Bruder.

Wohin ist Maude verschwunden?

Cormac erkennt auf den ersten Blick, dass für die Frau jede Hilfe zu spät kommt. Da es im Haus kein Telefon gibt, beschließt er, die Kinder ins Krankenhaus zu bringen – vor allem der Junge ist deutlich unterernährt und fiebrig – und von dort aus alles weitere zu veranlassen. Kaum ist Jack gut versorgt, verschwindet die junge Maude spurlos. Alle Suchen laufen ins Leere. Niemand findet ein Lebenszeichen des Mädchens.

Zwanzig Jahre später. Im Fluss wird die Leiche eines jungen Mannes gefunden. Ein anonymer Anruf deutet auf einen Suizid hin, auch wenn Schwester und Lebensgefährtin des Toten das anzweifeln. Offensichtlich ist irgendwem bei der Polizei sehr wichtig, dass die Nachforschungen schnellstmöglich eingestellt werden. Warum ist unklar.

Als sich Cormac Reilly mit dem Fall befasst, hat er ein déjà-vu. Der Tote ist Jack, den er vor zwanzig Jahren aus dem verfallenen Haus in Kilmore geholt hat. Die Schwester Maude, ist nach vielen Jahren in Australien wieder zurück in Irland. Und fest entschlossen den Tod ihres Bruders auszuklären.

Todesstrom – ein toller Erstling!

Todesstrom von Dervla McTiernan ist ein sehr spannender Krimi. Bis zum Schluss bin ich im Dunklen getappt. Packend auch die Verwebung der beiden “Fälle”, dem Tod von Jack und Maudes Mutter und Jacks angeblicher Suizid. Stellenweise hätte die Handlung etwas straffer sein können, aber insgesamt hat es Dervla McTiernan auf Anhieb geschafft, dass ich mich auf weitere Bücher von ihr freue.

|| Ich würde mich übrigens freuen, wenn ihr euch – bei Interesse – dieses Buch im regionalen Buchhandel bei euch vor Ort bestellt. Damit steigen die Chancen, dass wir Buchfans auch in Zukunft noch gelegentlich dort bummeln und stöbern können.||

Dervla McTiernan

Dervla McTiernan wurde in Cork, Irland, in eine siebenköpfige Familie geboren. Sie hat Firmenrecht an der National University of Ireland, in Galway, und bei der Anwaltskammer von Irland studiert, und zwölf Jahre lang als Anwältin gearbeitet. 2015 hat sie eine Geschichte für den Sisters in Crime Scarlet Stiletto Wettbewerb eingeschickt und wurde dabei in die engere Wahl genommen. Dies inspirierte sie, die Krimireihe um Inspector Cormac Reilly zu schreiben. Sie lebt mit ihrem Ehemann und zwei Kindern in Perth.

Aus dem Englischen von Heike Holtsch

Buchinfo: Todesstrom von Dervla McTiernan, erschienen bei Heyne, 12. August 2019, 464 Seiten, € 12,99, ISBN: 978-3-453-42261-2. Danke für das Leseexemplar.


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