JP Delaney: Tot bist du perfekt

Stell dir vor, du schlägst die Augen auf und irgendwas stimmt nicht. Um dich herum piept und surrt es, dein Hals ist fest bandagiert. Der Mann, der sich über dich beugt, sagt dir, dass er sich freut, dich endlich wieder bei sich zu haben. Aber was ist passiert?

Tot bist du perfekt von JP Delaney

Tim Scott lebt für seine Arbeit. Nichts ist ihm wichtiger als sein erfolgreiches Startup. Er ist besessen von seiner Jagd nach dem perfekten Roboter. Diesem Ziel ordnet er alles unter und das verlangt er auch von seinen Mitarbeitenden. Wer nicht mitzieht, ist raus.

Das ändert sich, als Abbie Cullen wie ein frischer Wind durch die Firma fegt. Abbie ist Künstlerin und Tim erhofft sich von ihr Inspiration für die Weiterentwicklung des Unternehmens. So zumindest die offizielle Begründung. In Wahrheit hat Abbie Tims Herz im Sturm erobert und tut alles, um sie für sich zu gewinnen.

Später. Tim und Abbie haben geheiratet, ihr Sohn Danny könnte eigentlich ihr Leben perfekt machen. Wäre da nicht seine Krankheit, das seltene Heller-Syndrom. Nie wird Danny der Sohn, der Thronfolger sein, den Tim sich für sein perfektes Leben wünscht. Vielleicht liegt es daran, dass Tim in der Beziehung zu Abbie immer obsessiver. Er ist krankhaft misstrauisch, kontrolliert sie auf Schritt und Tritt, unterstellt ihr Affären.

Die Situation eskaliert zusehends und plötzlich ist Abbie spurlos verschwunden. Angeblich beim Surfen verunglückt. Doch die Polizei hat Zweifel, verdächtigt Tim, seine Frau getötet zu haben, kann es aber nicht beweisen. Dann taucht Abbie plötzlich wieder auf. Als Roboter.

Ziemlich spooky

Ich bin ein Fan von “Computertechnik” und davon, Automaten stupide, wiederkehrende Arbeiten übernehmen zu lassen. Auch künstlicher Intelligenz gegenüber bin ich sehr offen. Insofern hat mich Tot bist du perfekt von JP Delaney sofort angesprochen.

Mir vorzustellen, es gäbe einen Roboter, der mir zum verwechseln ähnlich sehen und der darüber hinaus auch noch wie ich reagieren und fühlen – ja, genau, fühlen, denn Tim hat den ersten Roboter mit Empathie entwickelt – würde, finde ich ziemlich gruselig.

Gleichzeitig überlege ich mir, ob es wirklich möglich wäre, aus den frei verfügbaren Informationen und Postings im Netz so etwas wie “Erinnerung” zu entwickeln. Und ob ich das wollen würde. Im Grunde wäre das dann ja eine Form von ewigem Leben. Macht der Körper schlapp, macht der Geist eben in einem Roboter weiter. Vermutlich werde ich nicht mehr erleben, ob ein solches Projekt jemals erfolgreich sein wird. Schade eigentlich.

Trotz aller Neugier auf und Begeisterung für neue Technologien hat mich Tot bist du perfekt nicht gepackt. Mir war das Buch über weite Strecken zu langatmig und irgendwie nicht wirklich stimmig. Sehr schräg fand ich den Schluss.

Aber eben eine sehr bizarre Story, die wieder einiges wett machte. Deshalb empfehle ich das Buch trotzdem.

JP Delaney

JP Delaney wurde mit seinem ersten Thriller »The Girl Before« weltweit zum Star: Der Roman erschien in 45 Ländern und stand an der Spitze der internationalen Bestsellerlisten. Seitdem setzt JP Delaney mit seinen genialen Ideen und rasanten Romanen neue Standards im Thriller-Genre. Sein neuester Roman »Tot bist du perfekt« erzählt die erschreckend reale Geschichte dessen, was passieren kann, wenn künstliche Intelligenz Einzug in unser Leben hält.

Buchinfo: Tot bist du perfekt von JP Delaney, erschienen bei Penguin, 09. März 2020, 448 Seiten, Paperback, Klappenbroschur, € 13,00, ISBN: 978-3-328-10459-9. Danke für das Leseexemplar.


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