Wir schreiben das Jahr 1618. Der Dreißigjährige Krieg hat gerade erst begonnen. Der Transporteur Johannes Heidfeldt hat sich ein neues Geschäftsfeld erschlossen, den Handel mit Kriegswaffen. Dass er damit seine Familie in Lebensgefahr bringen wird, ahnt er noch nicht.
Die katholischen Heidfeldts und die protestantischen Ackermanns waren eng befreundet, ehe der Religionskrieg die Familie Ackermann zwang, nach Prag zu flüchten. Für beide war der Neustart sehr schwierig und von vielen Entbehrungen geprägt, doch so langsam läuft das Geschäft wieder an.
Als ein langjähriger Geschäftspartner den Kontakt zu einem der einflussreichsten Männer Donauwörths vermittelt, sieht Kaufmann Johannes Heidfeldt die Zukunft in einem rosigen Licht. Gleichzeitig hat er aber auch Bedenken. Soll er wirklich am Krieg verdienen. Ist das Risiko nicht zu hoch, je nach Kriegsausgang am Ende zwischen die Fronten zu geraten? Wieder alles zu verlieren. Doch letztlich siegt die Sehnsucht nach einer sicheren Zukunft für sich und seine Familie.
Auch Christoph Ackermann, der als Transporteur seine Familie im fremden Prag mehr schlecht als recht durchbringt, stößt per Zufall auf ein neues Geschäftsfeld. Für einen einflussreichen Prager Bürger führt er regelmäßig Transport durch. In einer kleinen Schmiede mitten im Wald holt er geheimnisvolle Kisten ab und bringt sie in die Stadt. Was sich darin befindet, weiß Ackermann nicht. Das ändert sich, als die Schmiede niederbrennt. In letzter Minute kann Ackermann einen jungen Mann aus der brennenden Werkstatt ziehen. Seine letzten Worte, ehe er seinen schweren Verletzungen erliegt, bringen den Transporteur auf eine Idee, die seine Zukunft sichern soll. Und die nicht ohne Risiko ist.
Spannendes Zeitgemälde
Erst beim Schreiben der Rezension ist mir aufgefallen, dass ich gerade einen Teil einer mehrbändigen Familiensaga gelesen habe. Zwar wurde immer wieder auf die gemeinsame Zeit der beiden Familien hingewiesen, es war also klar, dass es schon einen Vorgängerband, gab, aber dass es noch weitergehen wird, war mir nicht klar. Passt aber zur Story. Und es zeigt, dass man Band eins nicht gelesen haben muss, um mit Band zwei klar zu kommen.
Den Autoren ist eine gute Mischung als historischen Fakten und spannenden Verwicklungen gelungen. Ihre Geschichte schlägt immer wieder überraschende Haken und macht eindeutig Lust auf mehr.
Bastian Zach – Matthias Bauer
Bastian Zach, geboren 1973, lebt und arbeitet als selbstständiger Schriftsteller in Wien.
Matthias Bauer, geboren 1973, lebt und arbeitet als selbstständiger Schriftsteller in Tirol.
Zusammen schreiben sie als Zach/Bauer Romane (unter anderem die “Morbus Dei”-Trilogie) und Drehbücher, zuletzt zum internationalen Blockbuster “Northmen – A Viking Saga”. Mit den großen Romanepen “Das Blut der Pikten” und “Feuersturm” erweckten sie die Welt der Wikinger zum Leben. Nun legen sie mit “Tränen der Erde” eine mehrbändige historische Familiensaga zur Zeit des Dreißigjährigen Kriegs vor.
Buchinfo: Das Reich der zwei Kreuze von Bastian Zach und Matthias Bauer, erschienen bei Heyne, 9. November 2020, 592 Seiten, € 10,99, ISBN: 978-3-453-42449-4. Danke für das Leseexemplar.
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