Douglas Skelton: Die Toten von Thunder Bay

Die junge Reporterin Rebecca Connolly wittert eine gute Story. Doch dafür muss sie vom Festland auf die schottische Insel Stoirm, die Heimat ihres Vaters, die er vor vielen Jahren verlassen hat. Über die Gründe hat er nie gesprochen.

Vor 15 Jahren wurde die schöne, wilde Mhairi auf Stoirm brutal zusammengeschlagen. Sie überlebte den Angriff nicht. Der Tod der beliebten jungen Frau sorgte für ordentlich Wirbel in der eingeschworenen Inselgemeinschaft. Entsprechend hoch gehen die Wogen, als Roddie Drummond, Mhairis Geliebter und Haupt-Tatverdächtiger, aus Mangel an Beweisen freigesprochen werden muss. Um sich selbst zu schützen und wieder Ruhe einkehren zu lassen, verlässt Roddie die Insel. Als seine Mutter stirbt, kommt er zurück und stellt fest: Mhairis Tod ist nicht vergessen, die Aggression ist nicht abgeklungen.

Rebecca Connolly will Karriere machen. Als ein befreundeter Fotograf sie auf die angespannte Situation durch Roddie Drummonds Rückkehr aufmerksam macht. weiß sie, dass das ihr Durchbruch werden kann. Und vielleicht kann sie ganz nebenbei auch ihr Familiengeheimnis lüften. Denn ihr Vater ist auf Stoirm geboren, hat die Insel und seine Familie Zeit seines lebens nie auch nur mit einem Wort erwähnt. Und dafür gibt es gute Gründe, wie Rebecca schmerzhaft lernen muss.

Mein Verhältnis zu diesem Buch war rauh wie das Inselleben

Es gibt immer mal wieder Bücher, mit denen ich mich zusammenraufen muss. Bei denen ich mehrere Anläufe brauche, sie immer wieder zur Seite lege und doch lassen sie mir keine Ruhe. Die Toten von Thunder Bay ist ein solches Buch. Wir haben uns zwar zusammengerauft aber Freunde wurden wir nicht.

Dabei handelt es sich durchaus um eine spannende Story, beziehungsweise zwei Storys. Die Aufklärung des brutalen Mordes an Mhairi vor 15 Jahren und die Gründe, warum ihr Vater von der Insel geflohen ist.

Stilistisch war Die Toten von Thunder Bay auch in Ordnung. Ich habe ja gelegentlich Probleme mit zu oberflächlich dahin geschriebenen Büchern. Was mich gestört hat, war der – für meinen Geschmack – sehr langatmige Weg zur Auflösung der Story. Rückblicke, Vermutungen, dann wieder Gegenwart, Nebenschauplätze, ich habe mir sehr schwer getan, dran zu bleiben, weil ich immer hoffte, dass das Tempo zunimmt. Da ich nicht wirklich genau sagen kann, woran meine Antipathie lag, lest am besten selbst. Der Verlag hat zu Band eins der Rebecca-Connolly-Reihe eine Leseprobe bereitgestellt.

Douglas Skelton

Douglas Skelton wurde in Glasgow geboren. Nach mehreren Büchern über wahre Verbrechen widmet er sich heute Kriminalromanen. ›Die Toten von Thunder Bay‹, der erste Roman um die Reporterin Rebecca Connolly, stand auf der Longlist für den McIlvanney-Preis als bester Kriminalroman des Jahres. Douglas Skelton lebt im Südwesten Schottlands.

Übersetzung: Ulrike Seeberger

Buchinfo: Die Toten von Thunder Bay von Douglas Skelton, erschienen bei Dumont, 1. Juli 2021, 416 Seiten, Taschenbuch, € 12,00, ISBN 978-3-8321-7124-7. Danke für das Leseexemplar.


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