Dina El-Nawab/Markus Stromiedel: Zusammen stirbt man weniger allein

Was tun, wenn plötzlich ein wildfremder Mann in der eigenen Wohnung steht und behauptet, als Personenschützer für einen selbst engagiert worden zu sein? Vom eigenen Vater. Der zudem spurlos verschwunden ist. Anwältin Lizzi ist skeptisch und stellt sich quer.

Zusammen stirbt man weniger allein

Die junge Anwältin Lizzi kann nicht schnell genug in ihre Wohnung kommen. Zum Glück ist endlich Wochenende. Lizzi braucht dringend Ruhe. Zeit zum Abschalten. Also rein ins Bad, raus aus den Business-Klamotten, weg mit dem Make-Up und her mit dem kuscheligen Lieblingsbademantel. Doch was ist das? Wieso sind da Geräusche in ihrer Wohnung? Außer ihr ist doch niemand da. Schließlich ist sie Single, lebt alleine. Nach kurzem Zögern beschließt sie, sich der Ungewissheit zu stellen und die Tür zu öffnen. Vor ihr steht Erik, ein attraktiver, durchtrainierter, ihr völlig unbekannter Mann.

Nach der ersten Überraschung stellt Erik sich als Personenschützer vor. Beauftragt von Lizzis Vater, von dem er auch den Zweitschlüssel zur Wohnung hat. Er soll die junge Frau überzeugen, dass Untertauchen eine gute Idee ist. Offensichtlich hat sich ihr Vater, ebenfalls Anwalt, mit gefährlichen Gegnern angelegt und befürchtet, dass auch seine Tochter in Gefahr ist. Klar, dass Lizzi umgehend versucht, ihren Vater zu erreichen. Umsonst. Er geht weder ans Telefon, noch reagiert er auf Mails und Textnachrichten, noch ist er in seinem Haus oder seiner Kanzlei anzutreffen. Im Gegenteil. Wohnung und Büro sind leer geräumt. Der Anwalt scheint Hals über Kopf das Weite gesucht zu haben.

Als dann auch noch zwei dubiose Engländer mit Waffen auftauchen und die Sekretärin ihres Vaters ermordet aufgefunden wird, beschließt Lizzi, Erik zu glauben und ihm zu vertrauen. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach Lizzis Vater und entgehen dabei nur knapp dem Tod.

Intelligente Kabbeleien sorgen für Spaß

Zusammen stirbt man weniger allein von Dina El-Nawab und Markus Stromiedel hat mir Spaß gemacht. Ich mag solche Kabbeleien, wenn sie auf gutem Niveau bleiben und nicht in Plattitüden abrutschen. Das ist der Autorin und dem Autor spielerisch gelungen.

Zwischendurch war es mir auch etwas zu viel und ich dachte: Och nö! Ist gut jetzt. Man muss nicht jede Vorlage aufgreifen, liebe Lizzy. Aber genau in dem Moment nahm die Story wieder Fahrt auf und die Spannung hatte mich im Griff.

Für mich war Zusammen stirbt man weniger allein kurzweiliger Lesegenuss. Ich kann mir sehr gut vorstellen, auch die Fortsetzungen, die es nach dem verheißungsvollen Ende ziemlich sicher geben wird, zu verschlingen. Schauen wir mal, was kommt.

Dina El-Nawab

Dina El-Nawab betreute als TV-Redakteurin Erfolgsserien wie »Der Fahnder«. Heute arbeitet sie als freie Drehbuch-, Krimi- und Kinderbuchautorin u. a. für »Großstadtrevier«, »Morden im Norden« und »Notruf Hafenkante«. »Zusammen stirbt man weniger allein« ist ihr erster gemeinsamer Roman mit Krimi- und Drehbuchautor Markus Stromiedel.

Markus Stromiedel

Markus Stromiedel ist ein erfolgreicher Krimi- und Drehbuchautor. Aus seiner Feder stammen z. B. die Figur des Kieler Tatort-Kommissars Klaus Borowski, gespielt von Axel Milberg, und die des Bernd Reuther aus der ZDF-Serie »Der Staatsanwalt«. »Zusammen stirbt man weniger allein« ist sein erster gemeinsamer Roman mit der Krimi- und Drehbuchautorin Dina El-Nawab.

Buchinfo: Zusammen stirbt man weniger allein von Dina El-Nawab und Markus Stromiedel, erschienen bei Goldmann, 20. Juni 2022, 480 Seiten, Klappenbroschur, € 11,00, ISBN: 978-3-442-49156-8. Danke für das Leseexemplar.


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