Harlan Coben: Was im Dunkeln liegt

“Der Junge aus der Wildnis”, so wurde Wilde genannt, weil man ihn als Kind alleine in den Wäldern fand. Heute ist er Privatdetektiv und immer noch ein ganz besonderer Mensch. Seine Instinkte helfen ihm, einen Fall zu lösen, der ihn sehr viel näher an seine eigenen Wurzeln bringt, als je erwartet.

Was im Dunkeln liegt von Harlan Coben

Allein und völlig auf sich selbst gestellt, wird ein kleiner Junge in den Wäldern der Appalachen gefunden. Er kennt weder seinen Namen noch hat er eine Erinnerung an seine Vergangenheit. Durch die liebevolle Zuwendung seiner Pflegefamilie lernt er, im Leben “der anderen” klarzukommen. Im Herzen bleibt er aber der wilde Junge. Wilde, wie ihn die Pflegeeltern nennen, trägt seinen Namen zu Recht.

Das Rätsel um seine Herkunft beschäftigt Wilde natürlich trotz der liebevollen Zuwendung, die er erfährt. Ohne große Erwartungen schickt er eine Gewebeprobe an eine Ahnenforschungs-Website. Fast hat er das vergessen, als die Seitenbetreiber ihm eine Übereinstimmung melden. Offensichtlich hat sich sein Vater ebenfalls auf der Seite registriert. Wilde nutzt alle seine Kontakte, um die Adresse in Erfahrung zu bringen. Mit Erfolg. Tatsächlich gelingt es ihm, die Adresse ausfindig zu machen und den Mann zu einem Treffen zu überreden.

Als Wilde in einem Vermisstenfall beauftragt wird, überschlagen sich die Ereignisse. Auf der Ahnenforschungsseite wird ihm eine weitere Übereinstimmung angezeigt. Und diese hat ganz offensichtlich irgendetwas mit dem Vermissten – dem Star einer beliebten Reality-Soap – zu tun.

Während Wilde ermittelt, rückt ihn eine mysteriöse Mordserie in den Fokus der Ermittelnden.

Tolle Verknüpfung von Realität und Fiktion

Was im Dunkeln liegt ist ein spannender und sehr moderner Thriller. Er verwebt geschickt eine klassische Kriminalgeschichte mit aktuellen Entwicklungen. Ahnenforschungsseiten sind in den letzten Jahren wie Pilze aus dem Boden geschossen. Auch in Deutschland, wo man sonst ja so um seine Privatsphäre bemüht ist.

Und dann ist da noch eine sehr spezielle Gruppe, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Menschen zu bestrafen, die durch ihren Hass und ihre Hetze im Netz anderen Menschen Schaden zufügen. Hier hat die Justiz leider viel zu selten die passende Handhabe, effektiv zu intervenieren. Die Gruppe nutzt ihre Anonymität und ihren Zugriff auf nicht wirklich legale Hilfsmittel, um den schlimmsten Haterinnen und Hatern ihre Grenzen aufzuzeigen. Zwei ihrer Fälle haben ganz offensichtlich Berührungspunkte zu Wildes Fall. Für den wird die Situation immer verworrener.

Von mir bekommt Was im Dunkeln liegt eine klare Leseempfehlung.

Harlan Coben

Harlan Coben wurde 1962 in New Jersey geboren. Nachdem er zunächst Politikwissenschaft studiert hatte, arbeitete er später in der Tourismusbranche, bevor er sich ganz dem Schreiben widmete. Seine Thriller wurden bisher in 45 Sprachen übersetzt, erobern regelmäßig die internationalen Bestsellerlisten und wurden zu großen Teilen verfilmt. Harlan Coben, der als erster Autor mit den drei bedeutendsten amerikanischen Krimipreisen ausgezeichnet wurde – dem Edgar Award, dem Shamus Award und dem Anthony Award –, gilt als einer der wichtigsten und erfolgreichsten Thrillerautoren seiner Generation. Er lebt mit seiner Familie in New Jersey. Übersetzung: Gunnar Kwisinski

Buchinfo: Was im Dunkeln liegt von Harlan Coben, erschienen bei GOLDMANN, August 2022, 448 Seiten, Klappenbroschur, € 16,00, ISBN: 978-3-442-20631-5. Danke für das Leseexemplar.


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