Nicht ohne meinen Schwenker: DLRG Landesverband Saar e.V. im Hochwassereinsatz

Fünf Tage waren die Notfallhelfer der Wasserrettung des DLRG Landesverbandes Saar e.V.  im Juni in Magdeburg im Hochwassereinsatz. Sie schleppten Sandsäcke, evakuierten eingeschlossene Bewohner und retteten Tiere aus der Flut. Fünf Tage, in denen sich den Helfern vor allem eines eingeprägt hat: Der Zusammenhalt der Bevölkerung und die Dankbarkeit für die Hilfe. 

Inzwischen ist es schon einige Wochen her, dass die Wasserretter des DLRG Landesverbandes Saar e.V. in Magdeburg den Hochwasseropfern zur Hilfe eilten. Aber vergessen ist der Einsatz noch längst nicht. Weder bei den Helfern, noch bei deren Angehörigen und schon gar nicht bei den Betroffenen in den Hochwasserregionen. Sie werden noch Wochen und Monate mit den Aufräum- und Renovierungsarbeiten beschäftigt sein.

Man weiß, dass jederzeit ein Einsatz kommen kann

Als der Voralarm kam, hoffte sicher manch einer – vor allem bei den Angehörigen – dass es dabei bleiben würde. Auch wenn der Sohn oder die Tochter, der Mann, die Frau oder der Vater schon seit Jahren bei der DLRG aktiv ist. Auch wenn die Ausbildung zum Rettungstaucher schon vor Jahren abgeschlossen wurde. Ebenso die Ausbildung zum Strömungsretter. Alles Qualifikationen die unter anderem genau zu diesem Zweck, einem Hochwassereinsatz, erworben und regelmäßig geübt werden.

Doch es war ernst mit dem Einsatz.  Mitten in der Nacht – für die meisten nach einem langen Tag im Job oder an der Uni -ging es von Saarbrücken im Konvoi Richtung Magdeburg. Dort sollten die Kollegen abgelöst werden, die bis zum Umfallen gegen die Flut gekämpft hatten.

DLRG,. Flut, Hochwasser, Saarland, 2013
Foto: DLRG Landesverband Saar e.V.
DLRG,. Flut, Hochwasser, Saarland, 2013
Foto: DLRG Landesverband Saar e.V.

Was sie dort erwartete, übertraf alle Vorstellungen. Klar kannte man die Bilder aus Hochwassergebieten aus dem Fernsehen. Doch die Ausmaße der Katastrophe für die Bewohner lassen sich allerdings erst dann erfassen, wenn man sie mit eigenen Augen sieht.

DLRG, Flut, Hochwasser, 2013
Bild: DLRG Landesverband Saar e.V.
DLRG, Saarland, Flut, Hochwasser, 2013
Foto: DLRG Landesverband Saar e.V.

Fünf Tage sollte der EInsatz der 34 Hilfskräfte aus dem Saarland dem Saarland dauern. Menschen mussten aus ihren Wohnungen evakuiert, Menschen und Tiere gerettet werden. Letzteres übrigens nicht Bestandteil der Strömungsretter-Ausbildung, aber Lebensrettung ist Lebensrettung. Egal ob Mensch oder Tier. 

DLRG, Flut, Hochwasser, 2013
Bild: DLRG Landesverband Saar e.V.
DLRG, Flut, Hochwasser, Saarland, 2013
Foto: DLRG Landesverband Saar e.V.

Am stärksten an die körperliche Substanz ging vermutlich die Deichsicherung. Unzählige Sandsäcke wurden geschleppt. Jeder rund zwanzig Kilogramm schwer. Im strömenden Wasser. Nur wenn die Deiche halten, ist an einige Stunden Ruhe zu denken. Einer der Ernstfälle, die unzählige Male geübt worden waren.

DLRG. Flut, Hochwasser, Saarland, 2013
Foto: DLRG Landesverband Saar e.V.
DLRG, Flut, Hochwasser, Saarland, 2013
Foto: DLRG Landesverband Saar e.V.

Was motiviert Menschen, sich solchen Aufgaben ehrenamtlich zu stellen? Unter anderem die Freude der betroffenen Bewohner über die Hilfe. Die Mutter, die mit ihrem Kind zu den Helfern kommt, ein Stück Melone hinhält und sich von Herzen bedankt.

DLRG, Flut, Hochwasser, Saarland, 2013
Foto: DLRG Landesverband Saar e.V.

Die Kinder, die ihr Dankeschön in Bilder packen, die sie den Helfern überreichen. Und die trotz aller Hektik und Müdigkeit herzlich willkommen sind. So viel Zeit muss sein. 

DLRG, Flut, Hochwasser, Saarland, 2013
Foto: DLRG Landesverband Saar e.V.

Und dann war da noch das, was die Saarländer so sympathisch macht. Egal wie schwierig eine Situation auch ist, sie sehen auch die guten Seiten. Deshalb durfte im Gepäck nicht fehlen, was zum Anschalten in den Ruhepausen dazu gehört: Ein ordentlicher Schwenker!

DLRG, Flut, Hochwasser, Saarland, 2013
Foto: DLRG Landesverband Saar e.V.

Zwischenzeitlich sind die Hilfskräfte – nicht nur vom DLRG, sondern von allen Hilfsorganisationen – längst wieder wohlbehalten daheim. Dass sie diesen Einsatz, den ersten dieser Art außerhalb des Saarlandes je vergessen werden, wage ich zu bezweifeln.

Ich bin froh, dass es solche Menschen gibt, die anderen ohne großes Tamtam helfen, wenn sie in Not geraten und ich möchte mich mit diesem Blogbeitrag bei allen Helfern herzlich bedanken. Aber auch bei den Arbeitgebern, die ihre Mitarbeiter für solche Einsätze freistellen und stolz darauf sind, dass jemand aus ihrem Unternehmen so großes Engagement zeigt.  Nicht zu vergessen natürlich alle, die im Hintergrund die Einsätze koordinieren.

Ihr seid die Besten!

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