#PlaceToBW: Altdeutscher Weihnachtsmarkt in Bad Wimpfen

Wer einen außergewöhnlichen Weihnachtsmarkt erleben möchte, muss sich beeilen. Noch bis zum 14. Dezember lädt Bad Wimpfen zum Altdeutschen Weihnachtsmarkt in seine malerischen Gassen und Winkel. Einfach wunderschön!

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Blick vom Blauen Turm (Foto: Ulrike Rosina)

An Nikolaus über Weihnachtsmärkte schlendern, eine bessere Beschäftigung kann es für diesen Tag eigentlich nicht geben. Deshalb war ich begeistert dabei, als es auf die #PlaceToBW Weihnachtstour ging. Und prompt habe ich als “Rei’g’schmeckte”, die ursprünglich wegen des Studiums nach Baden-Württemberg kam und inzwischen länger hier lebt, als im Saarland, meiner alten Heimat, wieder ein Kleinod kennengelernt, das ich sicher nicht zum letzten Mal besucht habe: Bad Wimpfen.

Wie Heidelberg wurde das Städtchen von den Bomben des zweiten Weltkrieges verschont. Von Kaiser Friedrich I. Barbarossa (1122-1190) wurde Bad Wimpfen zur wehrhaften Pfalz ausgebaut. Hier wurde Recht gesprochen, getagt, regiert und sich der Minne hingegeben.

Bad Wimpfen lebt seine Geschichte

Diese Bedeutsamkeit spürt man auch heute noch, wenn man das gut erhaltene Stadttor am Roten Turm Richtung Altstadt passiert. Und dann vereint sich Moderne mit Geschichte. Auch wenn die historischen architektonischen Kleinode – wunderschön gepflegte Fachwerkhäuser und -häuschen – einem das Gefühl geben, in eine andere Zeit einzutauchen, spürt man gleichzeitig auch das Junge, das Moderne, was die Altstadt durchweht. Denn hier wird gelebt, geliebt und genossen. Gerade für junge Familien sind die historischen, verkehrsarmen Gassen besonders reizvoll. Sie können ihre Kinder hier unbesorgt spielen, toben und in den schmalen Gassen und Winkeln ständig neue Abenteuer erleben lassen.

Genau diese Gassen und Winkel sind es auch, die den Reiz des Altdeutschen Weihnachtsmarktes ausmachen. Schnurgerade Einkaufsmeilen auf denen sich Stand an Stand reiht, sucht men in Bad Wimpfen vergeblich. Dafür überrascht einen hinter jeder Kurve etwas Neues. Ein Karussel, ein Stand, an dem man bei der Weihnachtsbäckerei zusehen kann oder gewandete Stadtführer, der seiner Folgschaft stolz die Stadtgeschichte erklärt.

527 Jahre Weihnachtsmarkt

Bereits im Jahr 1487 verlieh Kaiser Friedrich III. der Stadt das Privileg, vor Weihnachten einen Markt abhalten zu dürfen. Und vermutlich hat es schon damals nicht sehr viel anders ausgesehen als heute, denn die gewohnte Aneinanderreihung von Buden in schnurgeraden Hauptgeschäftsstraßen, bei denen man oft den Eindruck gewinnt, die Läden hätten ihr Angebot einfach nur von innen nach außen verlagert, sucht man hier vergeblich. In Bad Wimpfen bestimmen ausgesuchtes Kunsthandwerk und regionale und winterliche Köstlichkeiten das Stadtbild. Und die geschmückten Fachwerkhäuser bieten die passende Kulisse, um sich so richtig auf Weihnachten einzustimmen.

Wer dieses ganz besondere Weihnachtsambiente genießen will, muss sich beeilen. Vom 12. – 14. Dezember sind die Stände noch aufgebaut. Dann heißt es wieder ein Jahr warten, was aber nicht weiter schlimm ist, denn Bad Wimpfen hat das ganze Jahr über für Groß und Klein viel zu bieten.

Hoch hinaus: Der Blaue Turm

Ein besonderes Highlight der Stadt, im wahrsten Sinne des Wortes, ist der Blaue Turm mit seiner Türmerin Blanca Knodel. Sie ist nicht nur die einzige Frau, die den Job des Türmers ausübt, sie ist auch unbestritten ein sehr herzliches Original. Wir haben sie besucht, ihren Whirlpool in luftiger Höhe bewundert, versucht, ihren Kater Tom-Tom zu becircen und natürlich ihren Geschichten gelauscht. Mit ihren drei Kindern hat sie sich vor 19 Jahren in der 53 Quadratmeter großen Wohnung eingerichtet und genießt ihr Leben hoch über der Stadt in vollen Zügen. Sogar ihr eigenes Sektlabel schenkt sie aus. Und sie will noch sehr sehr lange auf ihrem Blauen Turm bleiben, länger als jeder andere Türmer bisher. Ich halte ihr die Daumen, dass sie dieses Ziel erreicht.

Kinder sind herzlich willkommen
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Herzlich willkommen fühlte ich mich in Bad Wimpfen (Foto: Ulrike Rosina)

Spannend für Kinder: Kinder führen Kinder durch die Stadt. Denn wer weiß schließlich besser, was Kinder interessiert, als Kinder selbst. Überhaupt ist das Angebot für Kinder in Bad Wimpfen beachtlich. Sie werden ins Märchenland entführt, folgen den Spuren von Kaiser, Bürger und Bettelmann, suchen die Schatztruhe der Neckarpiraten oder üben sich ganz modern in Geo-Caching.

Erwachsene kommen natürlich auch nicht zu kurz. Egal ob sie wandern, sich ein Hausboot mieten oder die kulinarische Vielfalt der Stadt genießen wollen. Die Tourist-Information im Herzen der Altstadt hilft hier gerne weiter. Sicher auch, wenn man plant, sein Leben künftig in Bad Wimpfen zu verbringen, weil man z.B. bei Südzucker einen süßen Job ergattert hat.

Ich sage Danke!

Ich war nur gute zwei Stunden in Bad Wimpfen, aber Dank Frau Jung, die Bad Wimpfen nicht nur vertritt sondern lebt, habe ich das Gefühl, tief in die Geschichte der Stadt eingetaucht zu sein. Und ich bin neugierig auf das Frühjahr, wenn es grünt und blüht in den alten Stadtmauern.

Kleine Anmerkung noch zum Schluss: Ich habe bei meinem Besuch meinen Geldbeutel liegen lassen und ihn wiederbekommen. Mit allem drin und dran. Vielen Dank dafür an den ehrlichen Finder, an die evangelische Kirche in Bad Wimpfen und an Frau Jung. Ohne gute, hilfsbereite Menschen wäre die Welt so viel ärmer.

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Bad Wimpfen verabschiedet seine Gäste (Foto: Ulrike Rosina)

Wer mehr über Baden-Württemberg, das Land, die Leute und die Arbeitsmöglichkeiten wissen möchte, findet auf BW-jetzt und beim Urlaubsland Baden-Württemberg reichlich Anregung und ein offenes Ohr für alle Fragen. Und Impressionen gibt es auf #PlaceToBW.

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