Lina Wallentinson: Die Gemüsebäckerei

Backen mit Gemüse? Klar, geht gut und ist lecker, werden jetzt die meisten Leserinnen und Leser denken. Und dabei an saftige Gemüseaufläufe, an Karottenkuchen und Gemüsebratlinge denken. Aber genau darum geht es in Die Gemüsebäckerei von Lina Wallentinson nicht.

Angefangen hat alles mit den Bohnen. Das war vor zwei Jahren. Und da die Autorin sich selbst als extrem neugierig bezeichnet, war der Schritt zu anderem Gemüse nicht weit. Wohlgemerkt, Gemüse, das zum Beispiel Bestandteil von Brot und Brötchen ist, nicht nur Belag. Denn Lina Wallentinsons Vision waren grüne Baguettes, sonnengelbe Brötchen und dunkelrote Kekse.

Der Gedanke ließ sie nicht mehr los und die Küche wurde – mal wieder – zum Experimentierfeld. Schnell war klar, dass es Gemüse gibt, das sich besser zum Backen eignet und anderes, das eher schwierig zu verarbeiten ist. Gerade sehr wasserhaltige Sorten, wie zum Beispiel Zucchini, können einen Teig schnell zu dünnflüssig werden lassen, wenn man die Flüssigkeitsmenge nicht entsprechend anpasst.

Von herzhaft bis süß, von soft bis hart

Die Ergebnisse dieser “Forschungsarbeit” können sich sehen lassen und können – besonders auch für Menschen mit Gluten-Unverträglichkeit – überraschende Alternativen auf den Teller bringen:

  • Dunkle Bohnenbrötchen bekommen ihre Farbe von pürierten schwarzen Bohnen und ganz nebenbei dadurch noch eine Extraportion Eiweiß.
  • Das Rote-Bete-Knäckebrot mit Cranberrys kann auch als Snack verputzt werden.
  • Das Kaffeeknäckebrot mit schwarzen Linsen ist rein optisch sicher gewöhnungsbedürftig. Rabenschwarz wie manche Seele. Ohne verbrannt zu sein.
  • Das Pain d’Epi kennen einige sicher aus dem Frankreich-Urlaub. Die Ährenform ist charakteristisch. Lina Wallentinson backt es geriebener Pastinake, Zitronenabrieb und Rosmarin.
  • Die Super-Baguettes werden durch Spinat und Zucchini grasgrün, Anis und Honig sorgen passend zur extravaganten Farbe für den nicht alltäglichen Geschmack.
  • Das Roggenbrot mit Knollensellerie, Linsen und Haselnüssen muss nur ein Mal gehen.
  • Okonomiyaki mit Chilimayo ist die andere Art, Weißkohl zuzubereiten und eher ein Pfannengericht.
  • Sehr lecker sehen auch die Süßkartoffelwaffeln mit Spinat aus.

Aber Lina Wallentinson geht noch weiter. Auch süßes Gebäck bekommt sein Gemüse weg:

  • Wären da nicht die 400 Gramm Kürbis, könnte man denken, bei den Brötchen mit Zimt und Kardamom handele es sich um Zimtschnecken.
  • Eine Seite weiter schmiegt sich eine leckere Zitronen-Frischkäse-Creme in saftigen Möhrenbiskuit.
  • Rote Bete, Schokolade und Mokka springen gemeinsam in die Napfkuchenform.
  • Ihr Zitronenkuchen wird mit Zucchini extra saftig.

Und dann sind da noch die sehr appetitlich aussehenden Blaubeer-Cupcakes. Natürlich auch mit einer unerwarteten Zutat. Aber die verrate ich nicht. Müsst ihr schon selbst schauen.

Die Gemüsebäckerei von Lina Wallentinson ist so ganz anders als ich es erwartet habe und genau deshalb super spannend und inspirierend.

Übersetzt wurde das Buch von Elke Adams. Die Fotos hat Lennart Welbull beigesteuert.

Buchinfo: Die Gemüsebäckerei von Lina Wallentinson, erschienen bei LV.Buch, Februar 2022, 144 Seiten, gebunden, ISBN 978-3-7843-5710-2, € 22,00. Danke für das Leseexemplar.


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