Nach dem Tod ihrer Mutter unterstützt das junge Dienstmädchen Adelheid die Familie. Als ihr zufällig ein brisanter Brief ihres Dienstherren, dem Fürsten zu Eulenberg und Hertefeld, in die Hände fällt, nutzt sie die Chance, sich an der Fürstenfamilie zu rächen.

Adelheid, die Tagelöhnertochter, hat es in den Dienst der Fürstenfamilie auf Schloss Liebenberg geschafft. Doch nach der ersten Euphorie musste sie schwere Rückschläge einstecken. Durch eine Intrige wurde sie zum zweiten Hausmädchen degradiert. Aber noch viel schlimmer: Ihre Mutter ist gestorben, weil sich die Fürstin weigerte, einen Arzt zu rufen. Der Vater ertränkt seinen Kummer im Bier, die jüngeren Geschwister hungern und frieren. Ohne Adelheids Lohn kämen sie nicht über den Winter. Eine schwere Belastung für das junge Mädchen. Wenig verwunderlich also, dass sie auf Rache für den Tod ihrer Mutter sinnt.
Als ihr beim Auskehren des Kamins ein Brief an den Fürsten mit äußerst kompromittierendem Inhalt in die Hände fällt, sieht sie ihre Chance gekommen. Zwar weiß sie noch nicht, wie sie ihn nutzen könnte, aber da der Fürst wegen angeblich homosexueller Aktivitäten in der Kritik steht, ist Adelheid zuversichtlich. Der Brief scheint alle Anschuldigungen zu bestätigen.
Währenddessen toben im Schloss weiter die Intrigen. Jeder misstraut jedem und jeder und alle haben Angst vor der Willkür von Haushofmeister Opitz. Seine Liebe zum Alkohol macht ihn unberechenbar. Dass er akribisch jede kleinste Verfehlung notiert und niemand daran zweifelt, dass er diese Informationen jederzeit zu seinem Vorteil verwenden wird, macht es nicht besser.
Als die Kriminalpolizei ins Schloss kommt, steigt die Spannung ins Unermessliche. Was passiert mit dem Personal, sollte der Fürst wirklich verurteilt werden?
Ich muss sofort wissen, wie es weitergeht!
Exakt an dieser Stelle endet Band zwei der Trilogie um die Schlossbewohnerinnen und -bewohner. Der perfekte Cliffhanger, denn jetzt will ich unbedingt schnell Band drei lesen.
Übrigens ist Hinter dem falschen Glanz bereits Band zwei der Trilogie. Da mir das erst jetzt bei der Rezension aufgefallen ist, kann ich mit Sicherheit behaupten: Man muss Band eins nicht gelesen haben, um Band zwei genießen zu können. Aber ich vermute, die Geschichte fesselt dann mehr.
Mir gefällt die Schloss Liebenberg Reihe gut. Eine schöne Mischung aus historischen Fakten und kreativen Ergänzungen. Das fand ich bei der Gut Greifenau Trilogie schon so spannend.
Hanna Caspian
Die SPIEGEL-Bestseller-Autorin Hanna Caspian beleuchtet mit ihren gefühlvollen und spannungsgeladenen Sagas bevorzugt fast vergessene Themen deutscher Geschichte.
Hanna Caspian studierte Literaturwissenschaften, Politikwissenschaft und Sprachen in Aachen und arbeitete danach lange Jahre im PR- und Marketingbereich. Mit ihrem Mann lebt sie heute als freie Autorin in Köln, wenn sie nicht gerade durch die Weltgeschichte reist.
Buchinfo: Schloss Liebenberg – Hinter dem falschen Glanz von Hanna Caspian, erschienen bei KNAUR, 1. März 2023, 416 Seiten, Klappenbroschur, € 12,99, ISBN: 978-3-426-52848-8. Danke für das Leseexemplar.
Kommentar verfassen