Man nehme Äpfel, Rosinen, Rum, Zimt, Zucker, Eier, Butter, Mehl, Haselnüsse und gehackte Bitterschokolade, rühre alles zusammen und fertig ist er, der russische Apfelkuchen, mit dem mein ehemaliger Kollege Ferdi uns immer zu seinem Geburtstag verwöhnt hat. Da Ferdi ein so lieber Mensch und der Kuchen so lecker war, muss das Rezept in meinen „Erinnerungsblog„.
Saftiger kann ein Rührkuchen kaum sein
Wer wirklich saftige Rührkuchen mag, wird Ferdis russischen Apfelkuchen lieben. Auch wenn oder gerade weil die Zutatenliste für einen Apfelkuchen recht umfangreich und nicht Standard ist.
Die Zutaten:
- 250 g Butter
- 250 g Zucker
- 1 Päckchen Vanillezucker (ich nehme lieber „richtige“ Vanille oder Vanille-Back von Schwartau)
- 4 Eier
- 250 g Mehl
- 1 Päckchen Backpulver
- 200 g gemahlene Haselnüsse
- 100 g gehackte dunkle Schokolade (oder Schokotröpfchen) alternativ 2 El guten Backkakao (kein Nesquick oder Kaba). Ich finde das Geschmackserlebnis mit Schokoladenstückchen „spannender“
- 4-5 Äpfel (Boskop)
- 75 g Rosinen (Rosinenhasser lassen sie einfach weg und parfümieren die Äpfel mit etwas Rum)
- Rum (es geht auch ohne, aber der Rum passt schon gut)
- Zimt

Los geht’s
Möglichst am Abend vorher die Rosinen in ein kleines Schraubglas geben und mit Rum begießen, bis sie fast bedeckt sind. Immer mal wieder schütteln, damit sich alle Früchte vollsaugen können.
Die Zubereitung:
- Äpfel schälen, Kerngehäuse entfernen und klein schneiden. Zum Backen geht für mich nichts über den Boskop, einen etwas derben Apfel, der beim Kochen und Backen herrlich mürbe wird und ordentlich Geschmack bringt. Ich kaufe sie im Hofladen, also ohne „genormte Euro-Größe“. Die unterscheidet sich beim Boskop je nach Erntejahr beträchtlich. Gemeint sind fünf Äpfel zirka durchschnittlicher Größe, aber solange ihr noch mehr Teig habt, als Äpfel, kommt es auf etwas mehr oder weniger nicht an.
- Äpfel mit etwas (wenig) Zucker und Zimt bestreuen, gut mischen
- Rumrosinen mit dem Rest Rum hinzugeben, gut mischen
- Äpfel zur Seite stellen und bis zum „Einsatz“ ziehen lassen
- Zucker, Eier und Vanille dick schaumig rühren
- geschmolzene Butter einrühren
- Mehl, Backpulver und Haselnüsse mischen und löffelweise unterrühren
- gehackte Schokolade untermischen
- Apfel-Rosinen-Rum-Mischung inklusive noch vorhandener Flüssigkeit einarbeiten
- Springform einfetten und vor allem am Boden mit etwas Weizengrieß oder Semmelbrösel bestreuen.
- Teig gleichmäßig in der Form verteilen und bei 180° C 60 bis 70 Minuten backen. Die Holzstäbchenprobe gibt Auskunft, wann der Kuchen raus kann.
Vor dem Stürzen mindestens 30 Minuten ruhen lassen, sonst reißt der Kuchen schnell mal, wenn irgendwo ein Apfelstückchen festklebt. Für meinen Geschmack ist der Kuchen am zweiten Tag besser, weil dann die Aromen Zeit hatten, sich zu „mischen“.
Wer mag, kann den abgekühlten Kuchen auch noch mit Schokolade überziehen. Mir persönlich wird das aber zu süß und zu mächtig.
Aber bitte mit Sahne?
Ferdis Apfelkuchen kann wahlweise in flacher Tortenform – dann wird der Schokoladenüberzug einfach – oder mit Einsatz gebacken werden. Habe ich zwar selbst noch nicht probiert, aber ich glaube, ein wenig frisch geschlagene, ungesüßte Sahne passt prima zu diesem Kuchen.
Zum Schluss noch eine typische Ferdi-Anmerkung im O-Ton: „Tscha, eigentlich ist das ein Kuchen, der überhaupt nicht misslingen kann. Selbst in quasi matschiger Konsistenz überzeugt der Geschmack.“
In diesem Sinne, ran an den Mixer!
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