Iny Lorentz: Das goldene Ufer

In der Schlacht von Waterloo rettet der Waisenjunge Walther seinem Kommandanten, dem Grafen Renitz, das Leben. Als Dank nimmt dieser den heimatlosen Knaben unter seie Fittiche und lässt ihn gemeinsam mit Diebold, seinem Sohn, auf seinem Schloss ausbilden. Eine Situation, die der junge Graf nicht ungestraft hinnehmen will.

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(Cover: droemer-knaur.de)

Walther hat schon früh seine Familie im Krieg verloren. Fortan ist das Heer seine Heimat. Als Trommlerjunge zieht er mit in die Schlacht von Waterloo. Dort trifft er die kleine Gisela. Auch ihre Eltern begleiten den Tross.

Die beiden Kinder freunden sich an. Walther wird Gisela zum großen Bruder. Mutig setzt er sich für sie bei dem Grafen ein, als ihr Vater in der Schlacht fällt und die Mutter von Leichenfledderern skrupellos niedergemetzelt wird. Mit Erfolg. Auch Gisela darf künftig auf dem Anwesen des Schlossherrn leben.

Nimmt das Schicksal eine gute Wendung?

Alles sieht so aus, als würde das tragische Schicksal der Waisenkinder doch noch ein gutes Ende nehmen. Wären da nicht Diebold und seine Mutter, die Gräfin Renitz. Beide wollen nicht dulden, dass Walther gemeinsam mit dem Grafensohn ausgebildet wird. Doch Graf Renitz steht zu seinem Wort.

Schnell wird klar, wer der intelligentere der beiden Jungen ist. Obwohl Diebold zwei Jahre älter ist als Walther, hinkt er ihm in allem hinterher. Als ihm Walther auch noch als “Aufpasser” zum Studium nach Göttingen begleiten soll, wird aus der jugendlichen Abneigung tiefer Hass.

Walther ahnt, dass er und auch Gisela, die zwischenzeitlich zu einer schönen jungen Frau erblüht ist, nur zur Ruhe kommen werden, wenn sie das gräfliche Anwesen verlassen. Der Plan, nach Amerika auszuwandern, nimmt zunehmend mehr Gestalt in seinem Kopf an.

Aufbruch zum „goldenen Ufer“

Als sich die Situation zuspitzt und Diebold ganz unverhohlen Gisela nachstellt, setzen beiden den Plan in die Tat um. Sie brechen auf zum “goldenen Ufer”.

Mit “Das goldene Ufer” startet das Autorenpaar Iny Lorentz eine neue Roman-Reihe über Amerika-Auswanderer Anfang des 19. Jahrhunderts. Detailliert und gut recherchiert schildern sie die aufwändigen Vorbereitungen, die für eine solche Reise damals nötig waren.

Dabei bleiben die emotionalen Entwicklungen der Story, zum Beispiel die aufkeimende Liebe zwischen Walther und Gisela und der ständig wachsende Hass und die Bösartigkeit Diebolds nicht auf der Strecke. Beim Lesen kann man den Zwiespalt, in dem sich Walther häufig befindet, mitfühlen.

Wie wird es für Walther und Gisela weiter gehen?

Umso erschreckender ist es dann auch für die Leser, als der Plan zu scheitern droht und sie an eine ganz andere Ecke des “Goldenen Ufers” gespült werden, als geplant.Doch wie so oft im Leben führen die Wege des Schicksals in eine gute Richtung, auch wenn man dies zu Beginn nicht wahrhaben mag.

“Das goldene Ufer” ist solide, historische Unterhaltung. Gut Recherchiert, nachvollziehbar, solide. Mir war es stellenweise etwas langatmig, zum Beispiel die Studienzeit. Aber das wäre auch der einzige Kritikpunkt. Ich bin gespannt, wie die Geschichte um Walther und Gisela weiter geht.

Iny Lorentz

Hinter dem Namen Iny Lorentz verbirgt sich ein Münchner Autorenpaar, dessen erster historischer Roman „Die Kastratin“ die Leser auf Anhieb begeisterte. Mit „Die Wanderhure“ gelang ihnen der Durchbruch; der Roman erreichte ein Millionenpublikum. Seither folgt Bestseller auf Bestseller. Die Romane von Iny Lorentz wurden in zahlreiche Länder verkauft. Besuchen Sie auch die Homepage der Autoren: www.inys-und-elmars-romane.de

Buchinfo: Das golden Ufer von Iny Lorentz, erschienen bei Knaur, Mai 2013, 640 Seiten, € 9,99, ISBN: 978-3-426-51169-5

Mehr spannende Einblicke in die Vergangenheit:

Historische Romane bei Leselustich


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Comments

Eine Antwort zu „Iny Lorentz: Das goldene Ufer”.

  1. Avatar von Iny Lorentz: Der weiße Stern (Band 2 der Auswanderer-Saga) | LeseLustich

    […] “Das goldene Ufer”, Band eins der Auswanderersaga um Gisela und Walther, hat mich begeistert. Ab der letzten Seite war ich neugierig, wie es mir den beiden in Tejas weitergehen würde. Natürlich gehörte der Befreiungskrieg gegen General Santa Ana zum Leben der Auswanderer in der damaligen Zeit , aber mir waren die Schilderungen zu ausschweifend. Mehrfach war ich versucht, ein paar Seiten zu überblättern. Bei der Stange gehalten hat mich Nizhoni, die junge Indianerin. Und sie ist es auch, die mich veranlasst, für “Der weiße Stern” eine Leseempfehlung auszusprechen. Ich bin schon sehr gespannt auf Band 3, der für Frühjahr 2015 angekündigt ist. […]

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