Mordsbrand: Mord und schwäbischer Whisky

Da soll einem mal nicht der Spaß an der Arbeit vergehen! Kommissar Brander und seinen Kollegen bei der Tübinger Polizeidirektion droht ein Umzug. Dank Polizeireform sollen die Kräfte “zentralisiert” werden. Die Stimmung kocht. Da kommt ein Leichenfund in einer ausgebrannten Scheune im Ammertal gerade recht.

Krimi, Mord, Tübingen, Whisky, schwäbischHarte Zeiten für Kriminalhauptkommissar Andreas Brander. Daheim nervt Pflegetochter Nathalie. Nichts kann man ihr recht machen, wegen jeder Kleinigkeit bricht sie einen Streit vom Zaun. Sein bester Kumpel ist frisch verliebt und überlegt, von Tübingen nach Erfurt zu ziehen. Und die Polizeireform setzt dem ganzen Ärger noch die Krone auf. Die Polizeidirektion Tübingen soll stark verkleinert, ein Großteil davon nach Esslingen verlagert werden. Für Brander, der im nahe gelegenen Entringen (Ammerbuch) wohnt und täglich mit dem Rad zur Arbeit fährt, eine erhebliche Verschlechterung. Ein Leichenfund scheint da die willkommene Ablenkung zu bringen.

Wer vermisst den Toten?

Die Ermittlungen laufen schleppend. Niemand scheint zu wissen, wer der Mann ist, der beim Brand der Scheune ums Leben gekommen ist. Erst als die Tochter eines Brenners ihren Vater als vermisst meldet, kommen die Dinge in Gang. Sie führen Brander mitten hinein in die kleine aber feine Welt der schwäbischen Whiskybrennerei. Und in die dunklen Machenschaften eines Nürtinger Bordellbesitzers.

Wer jetzt denkt: “Halt mal! Schwäbischer Whisky?”, der reagiert genauso wie ich vor Jahren, als ich noch in Ammerbuch gewohnt habe und Theurers Whisky plötzlich die Runde machte. Inzwischen weiß ich sehr viel mehr darüber und muss sagen: Ein ausgiebiger Test, zum Beispiel auf der Slow Food Messe Stuttgart im Frühjahr, lohnt. Da gibt es einige gute “Tröpfle”.

Ein Mordskrimi, nicht nur für Exil-Tübinger

Doch nicht nur die kleine Whisky-Schulung in “Mordsbrand” macht Spaß, auch die Story hat es in sich. Rätselraten garantiert. Dafür sorgen die unerwarteten Wendungen im Fall.

Mir hat “Mordsbrand” gefallen und das nicht nur, weil es mich an meine Jahre im Tübinger Umfeld erinnert hat. Schon irgendwie witzig, wenn man die Schauplätze der Handlung sehr realistisch vor Augen hat. Auch die Charaktere kommen einem verdächtig vertraut vor. Kurz: Ein tolles Buch nicht nur für Exil-Tübinger.

Sybille Baecker

Sybille Baecker wurde 1970 im Emsland geboren, studierte BWL in Münster und Neu-Ulm und war mehrere Jahre als Pressereferentin eines Sportfachverbandes in Stuttgart tätig. Heute lebt und arbeitet sie als Schriftstellerin in Ammerbuch. Durch ihre Krimiserie mit dem Tübinger Kommissar und Whiskyfreund Andreas Brander wurde sie zur Fachfrau für »Whisky & Crime« – sodass auch ihre Lesungen immer wieder von Whiskyverkostungen begleitet werden.

Buchinfo: Mordsbrand von Sybille Baecker, erschienen bei Silberburg Verlag, 336 Seiten, € 9,90, ISBN 978-3-8425-1320-4. Danke für die Bereitstellung des Leseexemplares.


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Comments

2 Antworten zu „Mordsbrand: Mord und schwäbischer Whisky”.

  1. Avatar von Jens A. Heim

    Ich war schneller 😉
    Hier ist der Link zu meinem Beitrag: http://der-ideealist.de/2015/06/mordsbrand-ein-krimi-mit-whisky-content-von-sybille-baecker/
    Aber mein Fazit fällt sehr ähnlich aus, ich fand den Krimi schön regional, kurzweilig, unerwartet.
    Danke nochmal an dieser Stelle, dass du das Treffen in S-Vaihingen ermöglicht hast.
    Liebe Grüße
    Jens

    1. Avatar von Ulrike

      Klar warst du schneller. Du hattest das Buch ja auch früher 😛 😉
      Finde ich auch in schön, dass wir zu ähnlichen Resultaten gekommen sind. Abgesehen davon, dass ich jetzt Lust auf Whisky habe…
      Vaihingen: Gerne! Weißt du, ob es da schon weiterführende Aktivitäten raus gegeben hat?

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