Seit gut einem Jahr backe ich jetzt mein Brot selbst. Jetzt habe ich zum ersten Mal in Gärkörbchen investiert und muss sagen: Es lohnt sich. Das Brot wird nicht nur höher sondern innen auch lockerer.

Vor knapp einem Jahr habe ich den ersten Blogbeitrag zum Thema „Brot selbst backen“ veröffentlicht. Auslöser war unter anderem eine erneute Erhöhung der Brotpreise. Klar kostet gutes Handwerk, nur schmecken mir eben die meisten Brote überhaupt nicht mehr. Selbst bei meinem Bäcker hier im Ort nicht, der keiner großen Kette angehört.
Kein Respekt mehr vor Sauerteig
Da ich wirklich Respekt vor der Sauerteigherstellung und der Backaktion hatte, habe ich mich erst an Backmischungen versucht. Allerdings war habe ich auch da nur eine oder zwei gefunden, die wirklich so geschmeckt haben, wie ich das haben wollte. Irgendwann war es mir zu doof. Das musste doch auch anders gehen.
Dem Internet sei Dank, habe ich alles gefunden, was ich brauchte. Fachliches Knowhow kombiniert mit genialen Anfängertipps. Und so sah mein erstes Roggen-Mischbrot mit Sauerteig vor dem Backen aus:

Nicht schlecht für den Anfang. Allerdings konnte ich die Brote nach dem Formen nicht mehr lange gehen lassen, weil sie in die Breite statt in die Höhe gingen. Meist waren die Brote dann recht flach und relativ fest aber trotzdem sehr sehr lecker und gut genießbar.
Immer wenn es darauf ankam!
Leider war es aber auch so, dass die Sache etwas unberechenbar war. Immer dann, wenn ich jemandem ein Brot als Geschenk mitnehmen wollte, wurden die Brote garantiert suboptimal. Also habe ich mich entschieden, doch mal Gärkörbchen zu testen.

Diese gibt es in unterschiedlichen Ausführungen. Aus Peddigrohr, Holz oder Kunststoff. Der Gärkorb aus Peddigrohr sorgt ganz nebenbei für die Längsrillen, die man auch vom Bäcker kennt.
Nachdem der Teig angerührt und durchgeknetet wurde und über Nacht ruhen und aufgehen durfte, wird er aus der Schüssel auf eine bemehlte Fläche gekippt und mit etwas Mehl bestreut. Ich teile das oben verlinkte Rezept immer in drei Portionen. Zwei davon friere ich nach dem Backen gleich ein. Aufgetaut schmeckt das Brot wie frisch.
Peddigrohr sorgt für die bekannten Längsrillen auf dem Brot
Doch zurück zu den Gärkörbchen. Ich hatte ein ovales und ein rundes, was eigentlich ein normales Brotkörbchen ist. Das ovale aus Peddigrohr (s.o.) wurde nur mit Mehl eingestäubt. Das Brotkörbchen habe ich mit einem sauberen, glatten Geschirrtuch ausgelegt und bemehlt. Die Teigstücke werden grob auf die Form der Körbchen gebracht. Eines habe ich wie immer ohne Korb gehen lassen.

In beiden Körben ist das Brot sehr gut aufgegangen. Zum gehen habe ich sie einfach in eine Plastiktüte geschoben, damit die Oberfläche nicht austrocknet. Die kleinen Löcher an der Oberfläche ließen mich auf eine sehr lockere Krume hoffen. Den dritten Teigling habe ich auf Backpapier gelegt (vorher mit etwas Mehl bestäuben), das ich oben gefaltet habe, um die „Seitwärtswanderung“ einzudämmen. Manche Brotbäcker legen den Teig auch zwischen zwei Wasserflaschen, damit er beim Gehen in die Höhe gezwungen wird. Ich selbst habe das nie probiert.
Daumen hoch für die Gärkörbchen
Ist der Ofen aufgeheizt, werden die Teiglinge aus den Gärkörben nur noch auf das heiße Blech oder den Backstein gekippt und los geht es.

Dass sich die Investition gelohnt hat, kann man anhand des Bildes vielleicht erahnen. Im Vergleich zu dem Brotlaib, der auf Backpapier gegangen ist, sind die beiden Brote aus den Gärkörbchen innen deutlich lockerer und feinporiger und außen unverändert knusprig. Bei mir werden die Körbchen künftig immer zum Einsatz kommen.
Brot backen mit Leselustich.com:
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